Nichts los am Zürcher Flugplatz: Knapp ein Dutzend Menschen am Checkin. Bei der Sicherheitskontrolle marschieren wir durch – fast. Beat schafft es nicht, ohne Alarm und mit nachfolgender akkurater Leibes- und Gepäckkontrolle zu den Gates zu gelangen – wie immer!
Kein Edelweiss-Flieger wartet. Ein schnittiger Swiss-Airbus hebt pünktlich ab und bringt uns ruhig nach Cork.
Kinsale ist ein mittelalterliches Städtchen mit einem maritimen Herzen. Der Hafen an der Mündung des Fluss Bandon wird bewacht von Festungen aus dem 17. Jahrhundert.
Am südlichsten Punkt des irischen Festlands gelegen, ist Mizen Head eine der spektakulärsten Landzungen an Irlands Atlantikküste. Wir stehen auf der Aussichtsplattform Mizen, beobachten die tosenden Wellen und fühlen uns im Angesicht der rohen Kraft der See ziemlich bescheiden.
Südlich und westlich der Stadt Killarney in der Grafschaft Kerry erstreckt sich eine abwechslungsreiche Landschaft, der Killarney Nationalpark. Die unverwechselbare Kombination aus Bergen, Seen, und Wäldern unter einem sich ständig ändernden Himmel verleiht der Gegend ihre besondere Schönheit. Auf unserer Wanderung begegnen wir Hirschen, einem Wasserfall mit einer Wildschweingeschichte und einer erhabenen Kathedrale.
Die Dingle Halbinsel vereint auf einer überschaubaren Grösse vieles, wofür Irland steht. Einsame Sandstrände, majestätische Klippen, abenteuerliche Strassen und saftig grüne Wiesen. Die Halbinsel wartet mit einer grossen Zahl an prähistorischen Funden und Relikten aus der Zeit der Kelten auf.
Wir wandern auf einem 6,6-Kilometer langen Rundweg in der Nähe von Curraghmore, Kerry. In der Routenbeschreibung wird vor einer Bergtour geschrieben, von geeignetem Schuhwerk für den steinigen oder sumpfigen Weg und von stetigem Klettern. Nun ja, wir erleben den Cronin's Loop als moderate Alpwanderung. Evelyn meint: «Die Beschreibung ist für Holländer ohne Berge gedacht».
Auf unserer Reise durch Irlands Westen bleiben wir in der Regel ein paar Nächte am gleichen Ort. Wenn wir weiter ziehen nennen wir das eine «Transfer-Etappe». Diese Wegstrecken sind nicht minder interessant. Heute gibt es zwischen Killarney und Ballyvaughan etwas Geschichte, einige Entdeckungen, Futter aus dem Pub und eine beeindruckende Wanderung entlang der Kliffs in Kilkee.
Das Wort «Burren» kommt von einem irischen Wort «Boíreann», was «felsiger Ort» bedeutet. Dies ist ein äusserst passender Name für die Karstlandschaft. Die Landschaft des Burren wurde über Hunderte von Millionen Jahren von geologischen Kräften geformt. Hellgrauer Fels reiht sich hier Stein an Stein. Die Weite des Burrens wird von Felsspalten und kleinen Schluchten durchzogen, durch diese sich hier und da farbenfrohe Wildblumen mit ihren zarten Blüten den Weg zum Sonnenlicht suchen. Der Burren ist eine beeindruckende Landschaft, die trotz ihrer kargen Erscheinung mit einem unglaublichen Ökosystem aufwartet.
Der Autor J.R.R. Tolkien (1892–1973) besuchte mehrmals den Burren und fand dort seine Inspiration für die Landschaft von Mittelerde.
Der Wetterbericht verheisst von vier Uhr morgens bis in die Abendstunden stürmisches Regenwetter mit Gewitter. Die Regenwahrscheinlichkeit pendelt zwischen 70 und 90%.
Wir haben die fünf irischen Regenregeln auf unsere Samstagstour mitgenommen.
Bei unserer Rückkehr ins Hotel fragt der Gastgeber nach unserem Befinden. Wir erfahren, dass solche Wetterbedingungen selbst für Einheimische ausserordentlich sind. (Unterwegs glichen die
Strassen oft Furten. Das Wasser stiebte links und rechts bis übers Dach unseres Golfs Amphibienfahrzeuges.)
Die zwischen dem Fluss Corrib und der Galway Bay gelegen Stadt war seit über tausend Jahren ein wichtiger Handelsknoten. Der Ort war mit massiven Mauern befestigt. So geschützt blühte der Handel auch mit Spanien und Portugal.
Heute ist Galway auch dank zweier Universitäten und einem reichen kulturellen Leben eine anziehende moderne Stadt. In den gewundenen Gassen Galways wechseln sich Pubs, Boutiquen, Cafés und Geschäfte mit farbenfrohen Fassaden ab. Wir flanieren durch die Gassen der Festivalhauptstadt Irlands.
Die Region Connemara ist vom Atlantik umgeben und befindet sich in einem besonders malerischen Teil der Grafschaft Galway. Sie ist berühmt für ihre wunderbar wilden Landstriche, die jetzt im Oktober in sanfte Farben getaucht sind. Rostfarbene Moorlandschaften, glitzernde graublaue Seen, alte Steinmauern ziehen sich über die Hügel.Korallenstrände, Sandbuchten und kleine Häfen werden von der wechselhaften See umrahmt.
Der Diamond Hill (irisch: Binn Ghuaire) ist ein isolierter, 442m hoher Gipfel bei Letterfrack im Connemara-Nationalpark. Bei sonnigem Wetter geniessen wir den neun Kilometer langen Rundweg. Der Pfad ist meistens sehr gut ausgebaut, im oberen Abschnitt sind einige Teile recht steil und rau. Belohnt werden wir mit einer eindrucksvollen Aussicht. Beim Abstieg werden wir durch den starken Wind «gut gelüftet».
Für die Wegstrecke der heutigen «Transfer-Etappe» von Clifden nach Westport über die N95 gibt der Routenplaner von Google Maps 66 Kilometer in 65 Minuten an. Wir wählen einen deutlich
längeren Umweg. Für die neuzig Kilometer sind wir mehrere Stunden unterwegs. Immer wieder bietet uns die irische Landschaft Wow-Erlebnisse. Bei der nächsten Ausweichstelle halten wir
an, schauen, spüren den Wind und riechen den Torf, fotografieren. Bei dreien dieser Stopps nehmen wir dich mit.
Welches ist wohl der beste Ort zum Leben in Irland? Killarney mit seiner malerischen Seenlandschaft? Galway mit dem trubeligen, aber historischen Stadtzentrum? Oder vielleicht sogar Clifden, umgeben von dem wunderschönen Connemara Nationalpark? Nein, obwohl all diese Orte durchaus charmant sind. Es ist nach einer Umfrage der Irish Times Westport in der Grafschaft Mayo. Wir können dem absolut zustimmen; gesetzt der Fall, das Leben würde uns auf die grüne Insel führen, wir wären in Westport zu Hause.
Die letzte Station unserer Irlandreise ist die Hauptstadt Dublin. Der Golf-Brummer ist wieder bei Hertz. Mit dem Airport-Shuttle fahren wir in die Innenstadt und stellen fest: «Solche Menschenmengen sind wir uns nach zwei Wochen Ir-LAND nicht mehr gewohnt». Doch Dublin strengt sich an, uns zu gefallen.
Wir spazieren durch die Stadt …
Wir sitzen beim Gate 107 im Terminal 1 am Flugplatz Dublin. Draussen regnet und stürmt es. Evelyn hofft auf einen ruhigen Flug nach Zürich. Wir haben etwas Zeit, über die vergangenen zwei Wochen nachzudenken.
Ehm, der Flug war bis auf einige Ruckeln ruhig.