Im Jahr 1981 stiess ein Bauer beim Pflügen in der Nähe von Borge auf Vestvågøya auf Relikte aus der Wikingerzeit. Ärcheolog:innen entdeckten daraufhin die Grundrisse mehrerer Gebäude. Die Grösse des Hofes und der dazugehörigen Bootshäuser lassen vermuten, dass hier ein einflussreicher Wikingerfürst seinen Sitz hatte.
Ein Holzhaus, 83 Meter lang, mit dicken Torfmauern bedeckt – als die Tragweite dieser archäologischen Entdeckung klar wurde, war die Sensation unter Archäologen und Historikern perfekt. Nirgendwo wurde jemals ein so grosses Gebäude der Wikinger entdeckt. Das Gebäude wurde ungefähr um 500 nach Christus errichtet. Damals war es 67 Meter lang. Zweihundert Jahre später wurde es auf eine Länge von 83 Metern verlängert und blieb in diesem Zustand bis 900 nach Christus. Das entspricht der Glanzzeit der Wikinger. Man geht davon aus, dass der später nach Island ausgewanderte Olaf Tvennumbruni hier gelebt hat.
Heute steht neben der Fundstelle eine 87 Meter lange Nachbildung des Wikinger-Langhauses. Es wurde parallel zum alten Haus errichtet, dessen Umrisse mit Aussenmauern und Pfostenlöchern nach wie vor im Gelände sichtbar sind. Erkenntnisse aus anderen Wikingersiedlungen halfen dabei, dem neuen Haus die richtige Dachneigung und die neun Meter hohe Gewölbedecke zu geben. Das Wikingermuseum wird nicht nur von Tourist:innen besucht, auch Historiker:innen strömen hierher, um mehr über die Wikinger zu erfahren.
Unter dem langen Dach wurde ein Wikingerhof nachgebaut und mit Töpfen und Pfannen, Textilien, Betten, Bänken und Stühlen, Werkzeugen und Waffen ausgestattet – alles was so ein Wikingerhaushalt braucht.
Fünf in Pfostenlöchern gefundene Gullgubber weisen darauf hin, dass die hier lebenden Wikinger zur Elite gehörten. Gullgubber sind kleine, dünne Goldbleche, die mit mythologischen Figuren geprägt sind. Es wird angenommen, dass sie eine religiöse Bedeutung hatten.
Auch Scherben von französischem Glas wurden ausgegraben. Das war wahrscheinlich der grösste Luxus der Winkingerfürsten.
Die Wikinger waren ein Volk von Händlern, Jägern und Bauern. Sie handelten mit Fellen von Bären, Füchsen, Robben und Rentieren, Hörnern und Geweihen und Daunen der Eiderenten. Die Waren wurden auf Handelsreisen im ganzen Land und im Ausland verkauft. Von der Rückreise brachten die Nordmänner Luxusgüter aus der einen oder anderen Eroberung und das im Norden knappe Getreide mit.
Besser ein freier Vogel als ein gefangener König.
Winkinger Weisheit
Restaurant im Wikingermuseum
Episode
Lammsuppe, unser Menu im Wikingerland. Die Zutaten:
½ kg Lammfleisch
1 Zwiebel
4 Karotten
½ Stange Sellerie
4 mittelgrosse Kartoffeln
3 kleine Bodenkohlrabi
1 grosser Lauch
Butter
Salz und Pfeffer
Schneide alle Gemüsesorten in die passende Grösse. Die Butter schmelzen und dazu das Öl in die Pfanne geben. Das Lamm beidseitig anbraten. Das gebratene Lammfleisch aus der Pfanne
nehmen. In der gleichen Pfanne das Gemüse kochen.
Das Fleisch wieder zum Gemüse geben, mit einem Liter Wasser auffüllen. Eine Stunde lang kochen lassen. Mit Brötchen oder Baguette und Sauerrahm servieren. Hier
wurde Polarbrød angeboten (das heisst wirklich so).
God appetitt
Evelyn und Beat
Route
Svolvær-Borge
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