Lofoten 08 Stockfisch

Das Leben der Menschen auf den Inseln ist von jeher eng mit dem Fischfang verbunden gewesen. Wahrscheinlich waren die Wikinger die ersten Stockfischexporteure, auf jeden Fall hatten sie ihn für den Eigenbedarf bei ihren Reisen im Gepäck. Den eigentlichen Durchbruch schreibt man allerdings dem Italiener Petro Querini zu, der im Jahre 1431 vor den Lofoten Schiffbruch erlitt und auf der Insel Røst strandete. Später kehrte er nach Italien zurück und soll dort den «stoccafisso» bekannt gemacht haben.


Der Dorsch wird in den Wintermonaten gefangen, ausgenommen und paarweise auf Holzgestellen zum Trocknen aufgehängt. 

Nach 6 bis 8 Wochen hat der Fisch 70% seines Wassergehalts verloren. Er hat dann nur noch einen Bruchteil seines Gewichts und Volumens und erinnert dann eher an Brennholz als an Fisch – für den Export also bestens geeignet.

Diese ökologische Methode der Haltbarmachung grosser Mengen frischen Fisches hat sich bis heute erhalten. Bereits im Mittelalter spielte der Stockfisch in der katholischen Welt eine wichtige Rolle als Fastenspeise. Dadurch hat er sich einen festen Platz in der Küche der Menschen in Südeuropa erobert und ist dort immer noch sehr gefragt. Hauptabnehmer ist nach wie vor Italien, aber auch Spanien, Portugal, Frankreich, Afrika und Südamerika sind wichtige Abnehmer. Auch die Köpfe, die Dorschleber und der Rogen werden verarbeitet.

 

 

Dass mit dem Trockenfischhandel viel Geld zu verdienen war erkannten schon früh die Kaufleute aus dem fernen Bergen, die hierauf über Jahrhunderte ein Monopol hatten. Im Gegenzug versorgten sie die Nordländer mit Handelsware, Getreide und Branntwein. In mageren Jahren gaben sie grosszügig Kredit, allerdings mit der einzigen «kleinen» Bedingung, dass die Fischer in Zukunft ausschließlich an sie verkaufen durften. Zu einem vom Händler festgesetzten Preis versteht sich.

 


Das Meer ist salzig, weil darin Kabeljau schwimmt.

Alphons Allais

Episode

Einkauf

In Sakrisøy entdecken wir Anita's Seafood-Shop; ein sehr ansprechend gestalteter Laden mit angrenzendem Restaurant. Man spürt die Passion, die Liebe der hier arbeitenden Menschen für die Delikatessen, die ihnen das Meer und ihr Land anbietet. Das wirkt: Stockfisch-Clips, Salzmischungen mit Seetang, Elchwurst, Rentierfleich, Sanddorn-Sirup wandern in die Einkaufstüte.

Nun ja, das ist jetzt nicht nur «Seafood» – was soll's :-)

 

Ha det

Evelyn und Beat

 

 

Blog abonnieren (RSS)


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Rolf Wiggenhauser (Donnerstag, 18 November 2021 09:03)

    Frage: Auf den Lofoten werden aber hoffentlich keine Delfine abgeschlachtet, wie das Anfangs Oktober auf den Färör-Insel geschehen ist?
    Geniesst die Reise, Rolf