Die Polarlichter entstehen, wenn die Sonne starke Ladungen elektrischer Teilchen ausstösst, den Sonnenwind. Diese Teilchenschwärme rasen mit sehr hoher Geschwindigkeit durch den Weltraum. Stossen sie in den oberen Schichten der Erdatmosphäre mit Luftteilchen zusammen, bringen sie diese zum Leuchten. Dies geschieht vor allem in einer Höhe von 70 bis 400 Kilometern. Nach einem starken Sonnenausbruch dauert es etwa 24 Stunden bis die Teilchen die Erde erreichen.
Angegeben wird der geomagnetische Sturm mit dem KP-Index von 0 bis 9. Je höher der Wert, desto höher die Wahrscheinlichkeit einer Sichtung. Oft sind die Vorhersagen ein ganz guter Indikator, eine wirklich verlässliche Vorhersage ist nicht möglich. Da die Lofoten weit im Norden liegen, ist keine sonderlich starke Sonnenaktivität notwendig um Polarlichter zu beobachten. Ein relativ niedriger KP-Wert von 1.6 reicht aus. Im Winterhalbjahr gibt es nur wenige Nächte an denen überhaupt keine Polarlichter zu sehen sind. Die grossen Herausforderungen sind die Wolken und das Wetter.
.
Antoine de Saint Exupéry
Aber würdest du deinen Freund schlafen lassen, wenn ein Nordlicht am Himmel stünde?
Antoine de Saint Exupéry
Episode
Nordlicht fotografieren
Es gibt Apps, welche die Daten des einzigen Sonnenwindsatelliten als Progrose für den KP-Index auf dem iPhone darstellen. Unser Reiseanbieter sendet sogar Nordlichtwarnungen per SMS: «Das Nordlicht ist nun höher am Himmel, aber weiterhin eher schwach». Die Norweger unterhalten eine Website mit sehr präzisen Wetterinformation. Ohne Erfahrung ist die Interpretation all dieser Daten eher vage. Wir beschliessen: «Gehen wir doch nach draussen und schauen …».
Mit meiner Karten-App habe ich zwei Standorte in der Nähe von Lødingen evaluiert. Damit kenne ich mich aus. Die Anforderungen sind eine freie Sicht nach Norden, keine Lichtverschmutzung, ein passabler Vordergrund. Fehlanzeige bei der ersten Position; die Lichter einer nahen Brücke stören. Der zweite Stand, ein Parkplatz in einem Wäldchen. Im Schein der Stirnlampen finden wir einen schmalen Weg hinunter zu Fjord. Das Eis auf dem Wasser knackst und knistert.
Von blossem Auge ist ein feiner, grüner Schimmer über dem Horizont erkennbar. Mit unseren Kameras fangen wir das Polarlicht ein. In der Dunkelheit lernt man (und frau), die Kamera noch besser bedienen. Ich spiele mit den technischen Parametern und dem Bildausschnitt. Zwanzig Minuten später verschwindet Aurora. Später am Mac erkenne ich: Die Aufnahmetechnik lässt sich noch verbessern, die Lernkurve ist noch steil. Vielleicht erhalten wir eine zweite Chance.
Ha det
Evelyn und Beat
Route
nachts (Karte)
41 km
tagsüber
Lødingen-Hamnøy
233 km
Blog abonnieren (RSS)
Kommentar schreiben
Damaris Stähli (Dienstag, 09 November 2021 23:04)
Vielen Dank für die fantastischen Bilder und die lebhaften Reiseberichte �� Ich reise sehr gerne weiterhin virtuell mit �