Der Karri-Eukalyptus gehört mit seiner Wuchshöhe von 90m zu den grössten Laubbäumen der Welt. Er kann bis 500 Jahre alt werden. Der Karri ist wie alle Eukalyptusarten immergrün, trotzdem verliert
er regelmässig seine Blätter, die aber sofort wieder nachwachsen. Der berühmteste Karri ist der Gloucester Tree im Gloucester-Nationalpark bei Pemberton WA.
Aussicht von der obersten Plattform des Gloucester Tree, Pemberton
1947 schlug ihm Dick Sprogue (Bild unten), ein Abenteurer und Meister der Axt, die Krone ab. Auf das Ende des nur noch 58m hohen Stammes wurde eine hölzerne Kabine gebaut, die dann
während 55 Jahren als Feuerausguck diente. George Reynolds, ein legendärer Waldarbeiter, bohrte 153 eiserne Stäbe in den Stamm und baute eine luftige Wendeltreppe, die den Zugang zum Hochsitz
erleichtern sollte. Zum Zeitpunkt dieser Arbeit besuchte His Royal Highness the Duke of Gloucester Westaustralien und liess sich mit seiner Entourage im Wald von Pemberton zum Picknick nieder. So
kam der Baum und der spätere Nationalpark zu seinem Namen.
Rund um Pemberton gab es acht solcher fire lookouts in den Baumkronen der riesigen Eukalyptus Bäume. Sie wurden zwischen 1930 und 1952 erbaut, um den Rangern die Möglichkeit zu bieten, die Feuer
und ihre Ausbreitung zu beobachten. Buschfeuer waren und sind eine ernstzunehmende Bedrohung für die vom Wald umschlossenen Siedlungen und Städte. Seit einiger Zeit haben Flugzeuge die Funktion
der Feuerwachtürme übernommen. Drei der «Karri-Kletterbäume» sind heute für Touristen zugänglich.
Beat: Als Kind bin ich furchtlos auf Bäume geklettert. Das Herunterkommen gestaltete sich ebenfalls problemlos (meistens). Inzwischen – ein paar Jahre sind vergangen – ist das etwas anders
immer noch so. Die 61 Meter Aufstieg zur heutigen Metall-Alu-Plattform des Gloucester Tree dienen auch der Fitness. Ich achte darauf, regelmässig zu klettern und immer einen guten Stand zu
haben.
Im Mittelteil geben einige Stahlstifte etwas nach – hmmmm, interessant. Der massive Baumstamm zu meiner Linken gibt mir Sicherheit. In luftiger Höhe angekommen, geniesse ich die grandiose
360-Grad-Aussicht auf den alten Karriwald und winke Evelyn zu. Der Abstieg ist nicht minder spannend. Um den Fuss auf den nächsten Stift zu setzen, blicke ich immer nach unten zum weit entfernten
Waldboden.
Evelyn: Ich bin nervös. Ich weiss, dass Beat sich nicht überschätzt und rechtzeitig umkehrt, wenn es denn nötig ist. Trotzdem bin ich froh, als er wieder unten ist.
Suche nicht andere, sondern dich selbst zu übertreffen.
Später lesen wir im Internet, dass solche Adrenalin-Tripps auf den Gloucester-Tree auch mal zwei Stunden oder mehr dauern können. Wenn sich ein Besucher auf halbem Weg einer Panikattacke stellen muss und weder vor- noch rückwärts weiss. Mit gutem Zureden, auch das lesen wir, sind noch alle wieder heil herunter gekommen.
G'day, Evelyn und Beat
Route
Pemberton
Augusta
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Tom Gander (Sonntag, 28 Oktober 2018 14:04)
Solche Stufen-Nägel waren schon vor 16 Jahren dort.
War auch froh, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben...
Bärblä (Montag, 29 Oktober 2018 21:56)
Evi ich kann dich voll verstehen..... Beat auf dich bin ich stolz, You did it!!!
Ich bin damals nur 8 oder 9Stufen hochgeklettert, damit das Foto von mir spektakulär wurde, danach hat mich der Mut verlassen.
offside sheila (Mittwoch, 31 Oktober 2018 14:29)
In "good old Switzerland" ginge diese Baumbegehung nur mit Klettersteigset ;-) BRAVO Beat!