Ich sitze in meinem neuen, vorgestern im Reject-Shop erworbenen Camping-Stuhl am King River, 15 Kilometer nördlich von Albany. Wir werden hier im «Happy Day Caravan Park» übernachten. Das
schmale Flüsschen hat eine dunkle, grünbraune Farbe, gefärbt vom Erdreich am Ufer, das Wasser ist des Fliessens müde. Gräser zeichnen Schatten an der Bordwand der auf den Sommer und auf
paddelnde Camper wartenden Kanus. In einem Monat beginnt die Hauptsaison, mittendrin ist Weihnachten.
Wald am King River
Einige Enten picken hier und dort Fressbares. Das Abendsonnenlicht spielt in den Bäumen, rasch ziehende Wolken sind die Vorboten eines Wetterumschwungs, noch fliegen die Schwalben hoch. Heute im
Torndirrup Nationalpark zeigte des Thermometer heisse 33°C an, morgen kann es regnen und die Temperatur wird um 20°C fallen. Zwei Common Bronzewings, eine endemische Taubenart, gurren ihr
monotones und ausdauerndes «hu hu hu hu». Ich nenne sie Meditationstaube, ihr Ruf lullt mich entspannt ein. Ein Windstoss kräuselt das Wasser zu kleinen, silbernen Wellen. Mit seinem frechen
Lachen trompetet ein Kookaburra zurück. Die Ruder bereit, liegt das Boot am Ufer. Trockenes Laub zwischen den Sitzbänken zeigt, dass es schon länger nicht mehr im Wasser war. Die untergehende
Sonne nimmt die Farben des Waldes gegenüber mit und lässt die Bäume als schwarze Silhouetten zurück. Es ist an der Zeit.
Das Reisen führt uns zu uns zurück.
Albert Camus
Route
Albany
Torndirrup NP
King River (Albany)
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