Esperance (französisch espérance = Hoffnung)
Wenn es um die Namensgebung neu entdeckter Ländereien, Berge und Buchten ging, hatte jede Nation ihre Eigenheiten. Die Holländer waren sehr zurückhaltend, während die Franzosen alles benannten, was zu benennen war – am liebsten mit ihrem eigenen Namen oder dem Namen ihres Schiffes. So auch in Esperance. Die Geschichte begann, als 1627 das niederländische Schiff «Guild Zeepaard» den dortigen Küstenabschnitt passierte. Doch deren Kommandant ging weder an Land noch kümmerte er sich um eine Namensgebung der Bucht oder der vorgelagerten Inseln.
Die ersten Weissen in Esperance waren 1792 französische Entdecker, die an der Stelle der heutigen Stadt mit zwei Schiffen anlegten, als sie vor einem Sturm auf dem Land Zuflucht suchten. Sie benannten den Ort und andere lokale Gebiete. Die Stadt selbst ist nach dem ersteinlaufenden französischen Schiff, der «L’Espérance», benannt, was auf Deutsch «Hoffnung» heisst. Auf die Franzosen folgten Walfänger, Piraten, Seelsorger und Minenarbeiter, die sich am grossen Goldrausch in den nördlich gelegenen Minen beteiligten. Die Hafenstadt wuchs schnell – für kurze Zeit. Mit dem Nachlassen des Goldrausches und dem Bau der Eisenbahnlinie von Perth in die Minengebiete im Norden verlor Esperance an Bedeutung und Einwohnern. In den folgenden Jahrzehnten scheiterten die Versuche, das Land für die Landwirtschaft zu nutzen. Erst die Entdeckung eines neuen Düngeverfahrens Mitte des letzen Jahrhunderts legte die Basis für die Erschaffung des «Westaustralischen Weizengürtels».
Heute leben die Menschen in und um Esperance vom Tourismus, dem Fischfang und von der Landwirtschaft. Vor der Stadt liegen die über 105 Inseln und mehr als 1800 Klippen des
Recherche-Archipels.
Blick vom Rotary-Lookout auf das westliche Esperance und den West Beach
Great Ocean Drive
Die Fahrt über den wunderschönen, 40 Kilometer langen «Great Ocean Drive» kann man mit dem Fahrrad oder dem Auto unternehmen. Wir liebäugelten damit, Räder zu mieten, waren dann aber froh, mit unserem Camper unterwegs zu sein. Der (Gegen-)Wind war zunehmend heftig. Die Route führt entlang der atemberaubend schönen Küste, vorbei an zehn verschiedenen Stränden mit türkisfarbenem Wasser und Namen wie Twilight Beach oder Blue Haven Beach, einer so spektakulär wie der andere. Die Fahrt geht weiter zum Pink Lake, der seit einigen Jahren nicht mehr pink ist. Die rosarote Farbe erhielt er durch Bakterien, die sich in Salzkrusten angesiedelt hatten. Den Einzellern, so vermutet man, ist die Nahrung ausgegangen.
Unterwegs auf dem Great Ocean Drive halten wir immer wieder an, schiessen Fotos, schwimmen im eiskalten Wasser (Twilight Beach) und unternehmen kurze Spaziergänge.
Die Hoffnung ist der Regenbogen über der Gischt des Lebens.
bs nach Nietzsche
West Beach
Über hundert kleinere und grössere Inseln schützen die Bucht von Esperance. Ein einsamer Surfer wartet in der hereinkommenden Flut auf eine passende Welle.
Blue Haven
Die Strände an der Great Ocean Drive sind kilometerlang und oft menschenleer. In einiger Entfernung schwimmt eine Delphin-Schule vorbei. Wir zählen über ein Dutzend der Meeressäuger.
Salmon Beach
Um die Dünen zu schützen, führen Holzstege und -treppen zur Wasserlinie. Im hellen Sand blühen im australischen Frühling gelbe und pinkfarbene Blumen.
Twilight Beach
Der Strand rühmt sich, 2006 die Auszeichnung «Schönster Strand in Australien» gewonnen zu haben. Wir schwimmen kurz im kalten Wasser. Beat findet, das Wasser sei etwa 18°C, Evelyn meint: «Viiiiel kälter!». Wenn man bedenkt, dass nach den Inseln lange nichts und dann die Antarktis kommt …
Observatory Point
Ein Fischer versucht sein Glück im Lee der Landzunge. Auf der anderen Seite brechen Wellen am der Uferlinie vorgelagerten Riff.
Nine Mile Beach
Weiter westlich nimmt der Wind an Stärke zu. Wir haben Mühe, die luvseitige Türe unsere Campers zu öffnen und die Kamera einigermassen ruhig zu halten.
Route
Esperance
Great Ocean Drive
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Damaris (Montag, 15 Oktober 2018 21:29)
Wow deine Bilder sind so großartig :)
Da kann man so richtig eintauchen...
Ursula (Dienstag, 16 Oktober 2018 15:01)
Fotos wie eine Perlenkette für die Augen ...
Grosses Kompliment!!!
Ueli (Dienstag, 16 Oktober 2018 22:18)
einfach gigantisch diese Bilder. Die Kommentare lassen mich beinahe mitreisen. Macht weiter so dir zwei Geniesser. Wie macht bei dir Beat das Fahrwerk mit? Ich freue mich auf die kommenden Berichte.