«Quorn ist eine Kleinstadt im Norden von South Australia, 39 Kilometer nordöstlich von Port Augusta. Bei einer Volkszählung im Jahr 2016 hatte Quorn 1230 Einwohner.» Das ist die Information
zu Quorn, wie es sie im deutschen wikipedia.com zu lesen gibt: Eine unscheinbare Ortschaft an der Schwelle zum Outback, etwas abseits der Hauptachse.
Quornucopia, eines der vielen historischen Häuser in Quorn
In Quorn gibt es einen Caravan-Park, wo wir übernachtet haben, einen alten Bahnhof, ausser Betrieb wie wir zuerst dachten, ein Touristenbüro an der Hauptstrasse, welches jeden Tag von Freiwilligen besetzt ist, vier Hotels, davon zwei geöffnet. Verpflegen kann man sich in Emilys Bistro, im Quorn Café, im Quandong Café oder im Willows Brewery Restaurant, 18 Kilometer von Quorn entfernt auf der Strasse nach Port Augusta. In der siebten Strasse gibt es eine private Kunstgalerie «Outback Colour», immer am Samstag von 9am bis 11.30am geöffnet. Es gibt sogar drei Angelplätze ganz in der Nähe der Stadt, lese ich an einem Anschlagbrett: Fitzgerald Bay 69 Kilometer, Point Lowly mit Leuchtturm 77 Kilometer und Whyalla 87 Kilometer. Australische Distanzen eben. «Hi Honey, gehe mal kurz zum Angeln, bin in zwei/drei Tagen wieder da.»
Quorns breite Hauptstrasse wird von alten zweistöckigen Häusern gesäumt, viele davon mit schmiedeisernen, überdachten Veranden. Die Gebäude strahlen den Charme vergangener Zeiten aus. Das ist
auch einigen Filmproduzenten nicht entgangen. Quorn war Drehort für «Gallipoli», «The Shiralee», «The Sundowners», «Sunday Too Far Away» und für viele andere grosse Filme aus den sechziger
und siebziger Jahren. Sogar John Wayne hat in Quorn gedreht.
Provinz. Wo man die Grenzen nur vom Hörensagen kennt.
Vor der europäischen Besiedlung lebten vermutlich die Nugunu Aborigines in der Gegend. Die ersten europäischen Siedler kamen in den 1850er Jahren. Die Stadt entstand 1875 und wurde nach Quorndon
in Leicestershire benannt. Quorn wurde bald einmal zum Zentrum der Landvermesser, die Vorhut für den Eisenbahnbau. Die Eisenbahnlinie von Port Augusta nach Quorn wurde dann 1879 eröffnet und 1884
nach Marree, 1890 nach Oodnadatta und 1929 nach Alice Springs ausgebaut. Diese Bahnstrecke war zunächst als Great Northern Railway und später als die Central Australia Railway
bekannt. Sein grösstes Momentum als Eisenbahnzentrum erlebte Quorn zwischen 1917 und 1937, als die Stadt der Knotenpunkt für den Ost-West- und den Nord-Süd-Eisenbahnverkehr
war. Quorn's Bedeutung setzte sich während des Zweiten Weltkriegs fort. Über 400 Menschen arbeiteten hier für die Eisenbahn. Während dieser Zeit zogen Abertausende von Soldaten durch die
Stadt. Die Standardisierung der Spurweiten - in Australien gab es vorher zwischen Ost und West sechs unterschiedliche Standards für die Geleise - und die Einrichtung der Normalspurbahn
nach Marree im Jahre 1956 liess die Bedeutung von Quorn sinken.
Anfang der 1980er Jahre wurde die Eisenbahn komplett geschlossen – oder eben doch nicht ganz. Im Jahr 1973 fand sich eine Gruppen von Aussie-Eisenbahnfreunden mit dem Ziel zusammen, die einzigartigen Brücken und Bauten entlang der Eisenbahnstrecke zwischen Quorn und Stirling North über den Pichi Richi Pass zu erhalten. So wurde die Pichi Richi Railway Preservation Society gegründet. Später erwarb die Gruppe betriebsfähige Rollwagen und Dampflokomotiven und unterhält heute einen Touristenzug, der regelmässig die malerischen 33 Kilometer über den Pichi Richi Pass von Quorn nach Port Augusta befährt. Wir werden am Montag mit dem Pichi Richi-Dampfzug fahren.
Die verbliebenen Einwohner verdienen ihr Einkommen in der Landwirtschaft (Weizen) und im Tourismus: Quorn gilt als Tor zu den Flinders Ranges.
G'day, Evelyn und Beat
Route
Quorn
Hawker
Wilpena Pound Resort (Ikara Flinders National Park)
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